Veranstaltungskalender der BRN, Programm zur bunten Republik Neustadt 2024
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34. bunte Republik Neustadt

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Ist Poker ein Sport?



Die Diskussion ist beinahe so alt, wie das Spiel selbst. Sie beschäftigt sowohl die Spieler, als auch die Wissenschaft und die Politik. Über die Frage, ob Poker denn nun ein Sport sei oder nicht, wird auch in Deutschland seit mindestens zehn Jahren heftig gestritten. Die Antwort auf diese Frage hat nicht nur Auswirkungen auf das Image des Spiels, sondern auch auf die Gesetzgebung. Schließlich werden Glücksspiele zumeist steuerlich anders behandelt als Geschicklichkeitsspiele. Gleichzeitig stellt sich die Frage ob Poker gesetzlich reguliert werden muss oder nicht. Dabei ist die Klassifizierung von Poker aus wissenschaftlicher Sicht weitestgehend geklärt, die Fakten liegen auf dem Tisch.



  • Was ist ein Glücksspiel?
  • Erfolg kommt von Wissen und Erfahrung
  • Studien bestätigen den Geschicklichkeitsfaktor
  • Sportwissenschaftler empfiehlt die Anerkennung als Denksport
  • Beliebt auf der Kinoleinwand

  • Was ist ein Glücksspiel?

    Als Glücksspiel definiert man in Deutschland gemeinhin ein Spiel, bei dem für eine Gewinnchance ein Entgelt verlangt wird und die Entscheidung über den Gewinn zumindest überwiegend vom Zufall abhängt. Die gesetzliche Basis ist der Deutsche Glücksspielstaatvertrag. Der erfolgreiche österreichische Poker-Profi Markus Golser hat Poker einmal in einem Interview als mathematisch berechnete Aggressivität bezeichnet. Hier liegt bereits der Knackpunkt verborgen.



    Kann ein Kartenspiel ein Sport sein? (Quelle: Pixabay)

    Erfolg kommt von Wissen und Erfahrung

    Immerhin wird Poker mittlerweile auf der ganzen Welt von bis zu 100 Millionen Menschen gespielt. Doch die Weltspitze dieses Spiels ist dicht gedrängt. Es muss also einen Grund geben, warum immer die gleichen Spieler erfolgreich sind. Sie gewinnen die Mehrzahl der großen Pokerturniere, deren Preisgelder sich vor keinem anderen Sport-Event der Welt verstecken müssen.

    Die World Series Of Poker ist die offizielle Weltmeisterschaft dieses Kartenspiels. Diese Turnierserie findet jährlich in Las Vegas statt. Sie lockt jedes Jahr zehntausende Spieler aus mehr als 150 Ländern nach Nevada. Die Preisgelder, die hier an die erfolgreichsten Teilnehmer ausgeschüttet werden, sind enorm. So kassierte zuletzt der Sieger des sogenannten Main Events 10 Millionen Dollar für seinen Sieg. Das Turnier wird vom amerikanischen Sportsender ESPN übertragen und erreicht auch in Deutschland attraktive Einschaltquoten.

    Dafür verantwortlich ist auch eine Reihe deutscher Poker-Profis, die ihr Können seit vielen Jahren unter Beweis stellen. Da wäre zunächst einmal der Weltmeister des Jahres 2011. Pius Heinz sorgte mit seinem Sieg beim wichtigsten Pokerturnier der Welt für einen regelrechten Boom. Acht Jahre später wandelte Hossein Ensan auf seinen Spuren und setzte sich im alles entscheidenden Duell um den Weltmeistertitel durch. Ihre Nachfolger können ebenfalls auf eine jahrelange Karriere zurückblicken. Sie sind in der ganzen Welt unterwegs und damit die Speerspitze einer Industrie die in Hotels und Restaurants für Umsätze sorgt.



    Las Vegas ist der Austragungsort der Poker-Weltmeisterschaft. (Quelle: Pixabay)

    Studien bestätigen den Geschicklichkeitsfaktor

    Was professionellen Pokerspielern schon lange klar ist, bestätigten vor einigen Jahre auch einige neue Untersuchungen und Studien. Der Arbeitsbereich Glücksspielforschung der Universität Hamburg beschäftigte sich schon vor zwölf Jahren mit dem Thema und gelangte zu der Schlussfolgerung, dass es sich bei Poker eher um ein Geschicklichkeitsspiel handelt. Zu einem ähnlichen Ergebnisse kamen auch die Wissenschaftler der Universität Heidelberg. Sie errechneten, dass sich beim Poker langfristig die Geschicklichkeit durchsetzt. Ihrer Rechnung nach würde ein besserer Pokerspieler immer 75 von 100 Spielen gegen einen schlechteren Spieler gewinnen. Basis ihrer Untersuchung waren die Daten aus insgesamt vier Millionen Online-Partien von Schach, Poker und Skat.


    Sportwissenschaftler empfiehlt die Anerkennung als Denksport

    Ins gleiche Horn bläst auch der österreichische Sportwissenschaftler Martin Sturc. Er untersuchte für sein Buch „Skill beats Luck – Der Geschicklichkeitsfaktor im Pokerspiel“ die spieltheoretischen Aspekte des Spiels. Seiner Meinung nach ist der Sport die Mutter aller Geschicklichkeitsspiele. Dabei geht es immer um die Frage, wer der beste Athlet von allen ist. Im Leistungsvergleich entscheidet der Wettkampf über einen Sieger.

    Sportler setzen dabei Fähigkeiten physischer und psychischer Natur ein. Das lässt sich bei Kampfsportarten ebenso wie beim Denksport klar nachweisen. Welche Fähigkeiten ein Sportler im Wettkampf einsetzt, ist seiner Meinung nach für die Klassifizierung als Sport unerheblich. Seine Untersuchungen haben gezeigt, dass ein geschickter Pokerspieler von Beginn an klarer Favorit auf den Sieg ist. Sturc empfahl daher die Anerkennung als Denksport.

    Das hätte vor einigen Jahren um ein Haar auch geklappt. Im April 2010 wurde Poker von der International Mind Sports Association als Denksport offiziell anerkannt. Zwei Jahre später war Poker in London bereits Bestandteil der World Mind Sports Games. Doch die Anerkennung durch das Internationale Olympische Komitee scheiterte bisher trotz aller Bemühungen.


    Beliebt auf der Kinoleinwand

    Die Faszination, die vom Kartenspiel Poker ausgeht, machten sich im Laufe der Jahrzehnte auch zahlreiche Filmemacher zunutze. Das begann bereits vor mehr als 50 Jahren als „Cincinnati Kid“ zum Filmklassiker aufstieg. Steve McQueen und Edward G. Robinson lieferten sich unvergessene Duelle am Pokertisch. „Maverick“ mit Mel Gibson verlieh dem Spiel eine humoristische Note, während Daniel Craig in „James Bond – Casino Royale“ den Spannungsbogen bis zu Äußersten spannte. In allen drei Beispielen ist klar zu erkennen, welcher Belastung ein Spieler unterliegt. Der Vergleich mit dem Sport ist also alles andere als an den Haaren herbeigezogen, ganz im Gegenteil.

    Dass Poker von einem Profi enormen Einsatz abverlangt, wird jeder erkennen, der bereits ein Pokerturnier mitverfolgt hat. Der Wettkampfgedanke dominiert von der ersten Minute an. Hier sind mathematischen Wissen, psychologische Kenntnisse und die richtige Risikoeinschätzung unverzichtbar, um sich langfristig durchsetzen zu können. Das Spiel begeistert unzählige Menschen weltweit und hat längst einen eigenen Industriezweig begründet. Die Besten ihres Fachs sind zu Stars aufgestiegen, die ihren Status seit vielen Jahren behaupten können. Poker hat in den letzten zehn Jahren eine enorme Entwicklung hingelegt. Gut möglich, dass sich in Zukunft jene Denkschule durchsetzt, die Poker als Sport versteht.




    Viel Spaß und eine schöne, friedliche BRN.