VC Dresden beantragt Insolvenz
Schwerer Schlag für den Männer Volleyball in Dresden. Der Bundesligist VC Dresden hat völlig überraschend einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Dies teilte Geschäftsführer Jan Pretscheck am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit. Davor hatte der Verein bereits Volleyball Bundesliga über den Schritt in Kenntnis gesetzt. Aktuell ist noch unklar, ob die Auswärtspartie gegen Evivio Düren stattfinden kann.
Liga reagiert überrascht auf bevorstehende Insolvenz
Im Lizenzierungsverfahren hatt die VBL dem Dresdner VC noch eine einwandfreie wirtschaftliche Leistungsfähigkeit bescheinigt. Umso erstaunter reagierte diese nun auf die bevorstehende Insolvenz. Marc Wittmann, Vorsitzender des Lizenzierungsausschusses bei der VBL teilte auf Anfrage mit, dass man von den Entwicklungen im Verein und der Spielbetriebsgesellschaft völlig überrascht worden sei. Es sei äußerst bedauerlich, dass ein solcher Schritt aufgrund ausbleibender vertraglich zugesicherter Sponsorengelder erforderlich ist.
Der Vorstand der Volleyball Bundesliga muss nun in Absprache mit dem Verein prüfen, ob der Spielbetrieb in der laufenden Saison fortgesetzt werden kann. Bis zum Beginn der kommenden Woche erwartet die Liga hierzu eine genaue Stellungnahme. Zudem müsse Dresden dafür sorgen, dass die Begegnung in Dresden wie vorgesehen stattfinden kann.
Sofortiger Lizenzentzug ist möglich
Es ist grundsätzlich möglich, den Spielbetrieb auch im Falle einer Insolvenz fortzuführen. Aufgrund der aktuellen Finanzlage ist momentan jedoch unklar, wie die Reise zum Auswärtsspiel in Düren finanziert werden soll. Tritt das Team am Samstag nicht an, droht der sofortige Lizenzentzug. Dies würde bedeuten, dass der Dresdener VC nächste Saison nicht in der 2 Bundesliga spielen darf. Zudem würde der Verein in den folgenden drei Spielzeiten keine Lizenz für die Erste Liga mehr erhalten. Die während der laufenden Saison bereits absolvierten Spiele der Cloud & Heat Volley Dresden, wie sich der Verein seit dieser Spielzeit nennt würden annulliert.
Unstimmigkeiten zwischen Spielbetriebs-GmbH Stammverein
Die Ursache der aktuellen Probleme liegen in schweren atmosphärischen Störungen zwischen der Spielbetriebs-GmbH und dem Stammverein VC Dresden. Die aktuelle Lizenz wurde auf den Stammverein ausgestellt. Der zwischen GmbH und Stammverein geschlossene Vertrag für die Saison 2015/2016 wurde im Juli gekündigt. Beide Seiten konnten sich bisher nicht auf ein neues Vertragskonstrukt einigen. Der Namensgeber wie auch der Elbepark Dresden und die Factum AG sind im Besitze von Zweijahresverträgen. Nun haben jedoch fünf große Sponsoren ihre Verträge außerordentlich gekündigt.
In der Folge fehlt dem Klub nun das Geld, um den laufenden Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Als ob dies noch nicht genug wäre, ist nun auch noch ein Streit um die Übernahme der Reisekosten nach Düren entbrannt. Der Klub hat das Einsetzen von Bussen angeboten, gleichzeitig zeigt sich auch ein Gesellschafter dazu bereit die Anreisekosten der Spieler zu übernehmen.
Was passiert mit den Sportwetten
Bei Online Buchmachern wird mittlerweile immer öfters auch auf Volleyballspiele gewettet. So bieten die großen Sportwetten Anbieter Wetten sowohl auf die erste wie auch die zweite Volleyball Bundesliga. Sollte es zu einem Spielausfall kommen, erhalten Kunden ihre Einsätze selbstverständlich zurück. Bei einem Buchmacher Vergleich zwischen Tipico und Bet365 zeigt sich, dass letzterer bei Volleyball Wetten die etwas besseren Quoten im Programm hat. Im Gegenzug verzichtet Tipico auf eine Berechnung der 5-prozentigen Wettsteuer.